Europa im Licht

e.V.

Die Freimaurerinnen-Loge
in Saarbrücken

Wir sind Mitglied der
Frauen-Großloge
von Deutschland

Gästeabend am 5. Juni 2025

Unser Thema für den Gästeabend ist „Sonne, Mond und Sterne“.

Wir werden dieses freimaurerisch betrachten. Nach einem kurzen Impulsvortrag diskutieren wir gemeinsam bei geselligem Beisammensein.

Interessiert Sie dieses Thema? Möchten Sie uns kennenlernen? Schreiben Sie uns einfach.

Über die Loge

Unsere Loge trägt den Namen „Europa im Licht“. Hiermit wollen wir verdeutlichen, dass wir Freimaurerinnen sind, die im Herzen Europas leben und arbeiten.

Wir befinden uns, wenn man sich die Karte Europas ansieht, mit dem Saarland und den angrenzenden Ländern Luxemburg und Frankreich ziemlich im Mittelpunkt Europas.

Der Begriff Europa ist somit Hinweis auf den Sitz, den Geist und die Zusammensetzung der Loge, die sich länderübergreifend aus Deutschen, Luxemburgerinnen und Französinnen konstituiert hat.

Europa ist ein in statu nascendi begriffener Staatenbund, der sich anschickt, das Erbe zahlreicher Kriege in den zurückliegenden Jahrhunderten zu überwinden um eine Wiederholung unmöglich zu machen. Verständigung und Toleranz stehen hierbei im Vordergrund. Auch die Freimaurerei kann hierzu einen positiven Beitrag leisten. Grundlage der Freimaurerei ist die Überzeugung, dass alle Konflikte ohne zerstörerische Auswirkungen ausgetragen werden können, wenn ein ausreichendes Vertrauensverhältnis zwischen allen Menschen geschaffen werden kann.

Wir sind eine weibliche Loge, was auch in unserem Namen zum Ausdruck kommt, da unsere Loge den Namen einer weiblichen Figur aus der griechischen Mythologie trägt.

Zu allen Themen unserer Zeit gibt es immer auch einen frauenspezifischen Ansatz.

Wir grenzen uns nicht von der männlichen Freimaurerei ab. Wir wollen aber unsere eigene Identität als Frauen mit einbringen und spezifische weibliche (nicht feministische) Sichtweisen und Erfahrungen in unsere Überlegungen und unser Handeln mit einbeziehen. Unsere Mutterloge, d.h. die Loge die uns betreut hat, ist die Loge „Quelle zum Licht“ in Wiesbaden. Unsere Logen sind in ihrem Namen durch den Bezug zum Licht gekennzeichnet.

Dem Licht kommt in der Freimaurerei eine zentrale Bedeutung zu. Im internationalen Freimaurer Lexikon von E. Lennhoff et al. findet man: „Der Suchende wandert aus dem Dunkeln dem Licht zu. Er wird aufgenommen, indem ihm das Licht erteilt wird. Die Loge wird eingeweiht, indem das Licht eingebracht wird (Lichteinbringung). Die Eröffnung der Loge wird durch das Entzünden der Lichter, ihr Schluss durch Verlöschen angedeutet. Die arbeitende Loge ist „erleuchtet“.

Unser Bijou

Das Bijou unserer Loge versinnbildlicht die Schwerpunkte unserer Arbeit.

Die Form des Bijous wird von einem Kreis gebildet.
Der Kreis bildet das Ganze, das Umfassende, die Einheit.
Da er weder Anfang noch Ende hat, ist er die vollkommene Figur und steht für das Unendliche.

In diesem Kreis ist ein Zirkel eingebettet, der symbolisch dem Kreis gleich zu setzen ist. Denn der Zirkel ist das Werkzeug, das den Kreis bildet und steht auch für die allumfassende Menschenliebe.

Die Schenkel des Zirkels und die Spitzen sind in unserem Bijou blank, poliert und weisen somit auf das Metall des Werkzeugs hin.

Die Spitzen des Zirkels beschreiben die Sichel des Mondes, der zusammen mit der Sonne die beiden schöpferischen Urkräfte, das männliche und das weibliche Prinzip, versinnbildlicht. Am Kopf, also dem Drehpunkt des Zirkels, befindet sich ein fünfzackiger Stern. Er erinnert an die Sonne, die mit ihren Strahlen der Erde Licht und Leben spendet. Die fünfeckige Figur deutet auch auf die Figur des Menschen hin. Sie erinnert des Weiteren an diejenigen Sterne, die in ihrer Anordnung im Kreis die Gemeinschaft der Menschen in Europa symbolisieren.

Feminine Freimaurerei

Am 24.06.1717 konstituierte sich in London die erste Freimaurergroßloge. Obwohl es zum damaligen Zeitpunkt auch bereits in Frankreich und Deutschland Freimaurerlogen gab, gilt dieses Datum als das Gründungsdatum der modernen Freimaurerei.

Allgemein wird angenommen, dass der Freimaurerbund aus der Bruderschaft der Steinmetze und deren Bauhütten hervorgegangen ist.

Mit dem Ende des 16. und zu Anfang des 17. Jahrhunderts schlossen sich in England auch gelehrte Laien (angenommene Maurer) den Logen an, wobei für die Aufnahme nicht Geburt und Stand, sondern die individuelle Eignung ausschlaggebend gewesen sein soll. Auf dieser Ebene begegneten sich Adel und das Bürgertum auf Augenhöhe, wodurch die Freimaurerei zum Abbau der Unterschiede beitrug.

Damals hatten Frauen keinen Zutritt zur Loge. In den alten Pflichten von 1723 müssen Personen, die als Mitglieder einer Loge aufgenommen werden, „gute und aufrichtige Männer von freier Geburt sowie in reifem und gesetztem Alter sein, sie dürfen keine Leibeigenen und keine Frauen sein, keine sittenlosen oder übel beleumdeten Menschen, sondern nur solche von gutem Ruf.“

Geschichtlich betrachtet gab es zu diesem Zeitpunkt noch keine Frauenfrage und auch in den nächsten 150 Jahren änderte sich hieran nicht viel. Dies ging sogar soweit, dass man bei der Aufnahme in die Loge die linke Brust entblößen musste, um zu zeigen, dass man keine Frau ist.

Obwohl dies offiziell bis ins 20. Jahrhundert so blieb, existierte von Anfang an offenbar eine starke Gegenströmung gegen den Ausschluss der Frauen von der Freimaurerei.

Die erste gemischte Loge wurde in Deutschland 1759 gegründet. In England und Frankreich sollen Frauen vereinzelt bereits früher Zutritt zu Logen erhalten haben. Mit der Geburt des modernen Feminismus wurde 1893 in Frankreich die erste gemischte Großloge „Droit humaine“ gegründet, die sich inzwischen in fast ganz Europa ausgebreitet hat. Seitdem gibt es weltweit ca. 40 000 Mitglieder in gemischten Logen.

Ebenfalls in Frankreich, zunächst als adoptierte Logen, entstanden Ende des 19. Jahrh. die ersten franz. Frauenlogen, die sich 1945 zur „Grande Loge de France“ zusammen schlossen und die seit 1952 den Namen „Grande Loge féminine de France“ trägt.

In Deutschland wurde im November 1949 in Berlin der freimaurerische Frauenzirkel „Humanität“ gegründet, der zunächst unter dem Schutz der damaligen maskulinen Großloge „Zu den alten Pflichten“ stand.

Hieraus entwickelten sich 1982 die Logen „Tusculum“ in Düsseldorf und die Loge „Unter dem Regenbogen“ in Wetzlar, sodass sich zu diesem Zeitpunkt eine eigenständige Großloge der weiblichen Freimaurerei in Deutschland bilden konnte.

Aus diesen drei ursprünglichen Logen entstanden bis 2024 insgesamt 32 feminine Freimaurerlogen in Deutschland. Im Jahr 2007 feierten wir das 25jährige Bestehen unsere Frauen-Großloge von Deutschland (FGLD). Die Logen der FGLD haben aktuell (Stand 31.12.2024) insgesamt ca. 600 Mitglieder. 

 Die Freimaurerei war zunächst also ein reiner Männerbund.

Warum sollten es aber Frauen weniger nötig haben als Männer an sich zu arbeiten?

Die Welt von heute ist durch das Internet viel kleiner geworden. Information und Wissen sind leichter zugänglich. So profitieren auch freimaurerisch interessierte und arbeitende Frauen von dem weltweiten und unmittelbarem Gedankenaustausch, der durch das Netz möglich geworden ist. Auch Frauen sind heute nicht mehr von den Ideen der Freimaurerei fernzuhalten.

Warum arbeiten wir nun aber in einer rein weiblichen Loge?

Die häufigste Begründung für die Vorzüge von getrennten Logen ist das sexuelle Spannungsfeld, das sich zwischen den Mitgliedern in gemischten Logen aufbauen könnte. Wir sind alle Frauen und haben daher eine typisch weibliche Art, die Rituale zu erleben und die Symbolik zu erfassen.

Daher sind wir überzeugt, dass beide Geschlechter ihre ganz besonderen Eigenschaften behalten und leben sollten und dass in den spirituellen, religiösen und meditativen Zeremonien eine Geschlechtertrennung von Vorteil ist.

Die Freimaurerei ist international. Die Freimaurer sind den Gesetzen des eigenen Staates verpflichtet, ebenso ihrem Gewissen, wenn die sittlichen Grundlagen und die Menschenrechte angegriffen werden, für die sie mit allen Kräften einstehen.

Personen des öffentlichen Lebens, Führungskräfte in Politik und Wirtschaft sowie Künstler waren oftmals Freimaurer.

Die Ausbreitung der Freimaurerei rief auch in früheren Zeiten von Seiten der katholischen Kirche sowie des Staates Kritik und (zahlreiche) Verbote hervor.

Die Freimaurerei gehört auch heutzutage immer noch zu den ersten Organisationen, die in Diktaturen verboten werden. Dies gilt/galt auch für die kommunistischen Staaten – mit Ausnahme von Kuba. Auch in der Weimarer Republik gehörten die Freimaurer neben den Juden zu den bevorzugten Objekten rechtsextremer Agitation. In der Nazidiktatur wurde die Freimaurerei 1935 entgültig verboten und verfolgt. Im Jahr 1943 kam es zu einem einmaligen Vorkommnis in der Geschichte der NS-Konzentrationslager, als innerhalb des Emslandlagers VII belgische Freimaurer die Freimaurerloge „Liberté chérie“ gründeten. Es war ihnen nur möglich, drei Treffen abzuhalten, eines davon war der Stellung der Frau in der Freimaurerei gewidmet.